Auf zum Fichtelberg!
Autorin: Roswitha Buchwald
Die Wanderwoche in diesem Jahr vom 7.10. bis 11.10.19 verbrachten 16 Wanderer in Unterwiesenthal, im Gasthof Riedel. Wir bildeten Fahrgemeinschaften und trafen uns am Räucherkerzenmuseum Crottendorf. Nach dem Besuch des Museums fuhren wir gemeinsam zur Unterkunft. Um das schöne Wetter auszunutzen, ging es gleich los zu unserer ersten Wanderung. Gudrun führte uns entlang der deutsch-tschechischen Grenze zum Übergang nach Tschechien. Von dort bergan über Wiesenhänge nach Stolzenhain (Haj). Zurückblickend sahen wir den Fichtelberg und Keilberg. Neben uns verlief dann abwärts ein 3m tiefer Hohlweg, der früher von Fuhrwerken genutzt wurde, aber heute allerdings schwer begehbar ist. Plötzlich tauchten vor uns die Ruinen eines "erloschenen Dorfes" auf. Sie sind die Überbleibsel der kleinen Ortschaft Königsmühle. Die deutschen Bewohner mussten 1945/46 ihre Heimat verlassen. Die Einwohner von Stolzenhain nutzten die Situation damals, um von den Gebäuden Dächer, Fenster und Türen zu entfernen, und somit verfiel die Siedlung. Jetzt kommen ab und zu Künstler hierher und versuchen, durch ihr Wirken das Gedenken an die damaligen Bewohner wach zu halten. Es war ein eigenartiges Gefühl, in diesen verlassenen Feldsteinruinen zu stöbern.
Der nächste Tag sagte uns nichts Gutes voraus, Regen. Und so war es auch! Wir fuhren mit der nostalgischen Fichtelbergbahn nach Cranzahl, um von dort den "Bimmelbahnweg" zurückzuwandern. Dieser zog sich ganz schön hin, zumal wir auch Nullsicht hatten. Aber in der Gruppe lässt es sich leichter auch bei Regen gehen. Am Ende hatten wir 18km und 350Hm unter den Füßen.
Den folgenden, vorausgesagten regenfreien Tag benutzten wir, um auf den Fichtelberg zu wandern. Einige von uns fuhren mit der Bergbahn, und die anderen nahmen den direkten und steilen Weg über die "Himmelsleiter" zum Gipfelplateau. Belohnt wurden wir durch Rundumsichten über das Erzgebirge. Über den kleinen Fichtelberg dann zurück.
Am Abend trafen wir uns zum Halloweenfest, alle dementsprechend verkleidet, denn keiner wollte eine Saalrunde geben. Hervorhebend möchte ich den Grafen Dracula mit Ihrer Lieblichkeit, der Gräfin. Bei Spiel und Gesang hatten wir viel Spaß. Am letzten Tag wanderten wir vermummt, da wieder Regen, zur "Siebensäure". Weil der Weg ins Hochmoor gesperrt war, landeten wir in der Gaststätte. Die Sonne kam heraus, und fröhlich ging es nach Neudorf und per Bahn zurück.
Der Abreisetag wurde noch ein richtig schöner Wandertag. Nicht weit vom Parkplatz in Scheibenberg entfernt standen wir plötzlich vor der mächtigen Wand senkrecht stehender Basaltsäulen. Einfach beeindruckend, was die Natur geschaffen hat! Auf dem schmalen, fast zugewachsenen Ottomar-Zahm-Steig steil im Zickzack nach oben. Schnaufend kamen alle auf der Plattform des Scheibenberges mit seinem tollen Aussichtsturm an. Da mussten wir natürlich auch noch hinauf. Über viele Treppen ging es zurück zu den Autos und ab nach Hause!
Es war wieder eine erlebnisreiche Herbstwanderwoche. Danke den Organisatoren und Wanderleitern Gisela und Werner.
Hier ein paar Fotos von Dieter Pohmer